Eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig, wenn das Zahninnere – die Pulpa eines Zahnes – entzündet oder bereits abgestorben ist. Dies äußert sich häufig in Schmerzen, kann aber auch völlig unbemerkt geschehen und zufällig beim Kältetest oder im Röntgenbild entdeckt werden.
Hauptursache dafür sind Bakterien in kariösen Stellen, die durch die Zahnsubstanz hindurch die Pulpa infizieren. Daneben können auch Überbelastung von Zähnen sowie durch Parodontalerkrankung freiliegende Wurzeln ursächlich für eine entzündete oder abgestorbene Pulpa sein.
Häufig ist es auch notwendig, alte Wurzelfüllungen zu entfernen und zu erneuern, wenn diese unzureichend oder undicht sind und die Ursache für einen Entzündungsprozess darstellen.
Der Ablauf einer Wurzelkanalbehandlung
Das generelle Vorgehen einer endodontischen Behandlung zielt darauf ab, die feinen Wurzelkanäle eines Zahnes vollständig von allen Gewebsresten und Keimen zu befreien, auf einen bestimmten Durchmesser aufzubereiten und bis zur Wurzelspitze mit einem gut verträglichen Material dicht zu füllen, damit sich keine erneute Infektion entwickeln kann.
Dies ist jedoch leichter gesagt als getan.
Vor allem bei schwer zugänglichen Backenzähnen und abgeknickten Zahnwurzeln wird gelegentlich die Grenze der Behandlungsmöglichkeiten erreicht.
Das Aufbereiten und Füllen von Wurzelkanälen gehört wohl zu den schwierigsten Behandlungen in der Zahnmedizin überhaupt und stellt sehr hohe Anforderungen an die Fingerfertigkeit und besonders an die Geduld des Zahnarztes und braucht viel Zeit und Ruhe.
Das Behandlungsmikroskop bei der Wurzelkanalbehandlung
Heutzutage ist die Verwendung eines Behandlungsmikroskopes bei der endodontischen Behandlung zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für den Zahnarzt geworden.
Bei 8 bis 30-facher Vergrößerung und einer perfekten schattenfreien Ausleuchtung des Arbeitsfeldes ist es dem Zahnarzt mit dem Mikrosokop möglich, tief in das Zahninnere zu schauen.
Erst jetzt können alle feinen Wurzelkanaleingänge und Verästelungen im Zahninneren sicher erkannt und behandelt werden, die man mit dem bloßen Auge oder auch mit einer Lupe nicht erkennen kann.
Auch Problemfälle können leichter behandelt werden, z.B. die Entfernung von im Wurzelkanal abgebrochenen Stiften oder Resten von alten Füllungsmaterialien.
Löcher (Perforationen) im Zahninneren oder in der Zahnwand können mit dem Behandlungsmikroskop unter direkter Sicher behandelt und verschlossen werden.
